Fuss

Fuss erkankungen

Heutzutage wird in der aktuellen Fußchirurgie nicht mehr alles operiert oder gar nichts getan, wie noch vor etlichen Jahren. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass jeder vierter Bundesbürger einmal im Leben entsprechende Probleme mit den Füssen hat, ob im Alltag, der Arbeit oder dem Sport. Es gibt heutzutage viele moderne konservative Behandlungsoptionen die Probleme zu beheben oder zumindest deutlich zu verbessern. Dies ist nicht immer möglich, aber es sollte immer im Vorfeld einer operativen Therapie die konservative Therapie ausgeschöpft sein. Hierbei kann mit entsprechenden aktuellen Behandlungsmethoden und -konzepten sowie neuesten Techniken für Erleichterung gesorgt werden. Zu diesen Techniken gehören: manuelle Therapieansätze, individuelle Stabilisierungsprogramme in Zusammenarbeit mit der Krankengymnastik, Einlagenversorgung, entweder bettend oder sensomotorisch, individuelle Analyse des Fußproblems auch mit entsprechender Pedographie, Einlagenversorgung und -beratung, Schienen- und Orthesenversorgung, individuelle Infiltrationstherapie (Cortison, Eigenblut), radiäre oder fokussierte Stoßwelle. Sollten diese Maßnahmen doch zu keinem Erfolg führen, kann über eine entsprechende operative Therapie eine deutliche Besserung erzielt werden. Hiervon können viele Eingriffe ambulant durchgeführt werden.

  • Der „Fersensporn“ ist ein Knochensporn unterhalb des Fersenbeins. Im Röntgenbild ist häufig ein knöcherner Anbau am Sehnenansatz zu sehen. Die eigentliche Schmerzsymptomatik ist durch eine Entzündung der an der Fußsohle verlaufenden Sehnenplatte, der Plantarfaszie, gegeben. 
  • Die Schmerzen werden oft als messerstichartig beschrieben und lassen lediglich ein humpelndes Gehen zu. Betroffene setzen häufig nur den vorderen Teil des Fußes auf. Nach einiger Zeit unter Belastung lassen die Schmerzen manchmal nach. 
  • Dauert die Belastung länger an, nehmen die Fersenschmerzen wieder zu. Typischerweise sind morgens sind die Schmerzen am stärksten. Ebenso nach Pausen im Sitzen. Nach einiger Zeit unter Belastung lassen die Schmerzen manchmal nach. Dauert die Belastung länger an, nehmen die Fersenschmerzen wieder zu.
  • Übergewicht ist ein häufiger Cofaktor und verursacht starke Zugkräfte am Ansatz der Plantarsehne. Eine weitere wichtige Gruppe von Menschen, die zu Fersensporn neigen, sind sehr aktive Menschen, also beispielsweise Läufer und Sportler. Hier kann eine chronische sportliche Überbelastung ursächlich sein. Auch längere Fehlbelastungen, zum Beispiel durch falsches oder hartes Schuhwerk vermag diese Beschwerden auszulösen. 
  • Die daraus entstehende Verkalkung am Ansatz der Plantarsehne ist zwar namensgebend allerdings nicht die Ursache der Beschwerden. Der plantare Fersenschmerz zeigt sich durch stechende Schmerzen an der Fußsohle, bedarf einer diagnostischen Abklärung, um die verschiedenen Ursachen zu ermitteln. 
  • Nerven, Weichteile, Schleimbeutel, Blutgefäße und Knochen müssen genau untersucht werden. Weitere mögliche Risikofaktoren für einen Fersensporn sind Fußfehlstellungen (z.B. Knick-Senkfuß), Verkürzungen der Achillessehne, eingeschränkte Beweglichkeit des oberen Sprunggelenkes oder auch allgemein mittleres Alter. Auch plötzliche Belastungswechsel (Trainingsbeginn nach Sportpause), Wechsel des Schuhwerkes von gepolsterten Schuhen auf dünne Sohlen oder langes Gehen oder Stehen im Alltag können ursächlich sein. 
  • Therapie konservativ: Die Behandlung startet immer nicht-operativ mit Physiotherapie und mit einer täglichen Eigentherapie mit exzentrischen Kräftigungs- und Dehnungsübungen. Auch entzündungshemmende Medikamente und Schmerzmittel kommen zum Einsatz.
  • Ebenso kann über eine Einlagenversorgung eine Entlastung der Entzündungsstellen erfolgen und somit eine Reizreduktion erzielen. Lokale Infiltrationen mit Schmerzmitteln aber auch körpereigener Wachstumsfaktoren oder Botox sind erfolgreich. 
  • Ebenso ist eine Stoßwellentherapie häufig sehr erfolgreich und stellt bei uns eine regelmäßige Behandlungsoption dar. 
  • Nichtsdestotrotz ist die Behandlung langwierig, das Behandlungsziel ist häufig frühestens erst nach 3 bis 4 Monaten erreicht. 
  • Operative Behandlung: Die operative Therapie des Fersensporns wird frühestens dann in Erwägung gezogen, wenn der Fersensporn bereits über 6 Monate oder länger therapieresistent gegen alle konservativen Maßnahmen gewesen ist. Die am weitesten verbreitete operative Therapie ist die teilweise Ablösung der Plantarsehne vom Fersenbein. Die teilweise Ablösung vermindert die Spannung bzw. den Zug der Plantarsehne am Sehnenansatz. Darüber hinaus kann der Sporn hierbei abgetragen werden. Diese Therapie kann endoskopisch/minimalinvasiv erfolgen.
  • Schmerzen entstehen häufig durch eine Verdickung des Ansatzes der Achillessehne und werden durch enges Schuhwerk begünstigt. Durch den Druck kann auch der darüber gelegene Schleimbeutel gereizt sein und schränkt dann zusätzlich das Gehen deutlich ein.
  • Der obere Fersensporn ist eine Erkrankung des Sehnenansatzes der Achillessehne am Fersenbein. Hierbei ist eine chronische Überlastung ursächlich. Diese kann durch eine chronische Überlastung, eine Verkürzung der Sehne bzw. durch ständigen Druck am Schuhwerk. Die Verknöcherung wächst direkt in die Achillessehne ein und verursacht dort unter Belastung und bei engem Schuhwerk Schmerzen. 
  • Meist wird die Achillessehne zusätzlich noch durch eine sogenannte Haglund Exostose bedrängt. Diese liegt etwas weiter oberhalb und führt zu einer Irritation der Achillessehne. Man sieht oft eine sichtbare und tastbare druckschmerzhafte Schwellung im hinteren Fersenbereich direkt am Ansatz der Achillessehne.
  • Durch Konservative Therapie und Physiotherapie können die Beschwerden gemindert werden, eine vollständige Schmerzfreiheit ist selten zu erzielen. Weitere Therapieoptionen sind weiche Fersenkappen und lokale Infiltrationen. 
  • Röntgenreizbestrahlung und Stoßwellentherapie wenden wir ergänzend an. 
  • Lokale und systemische Antiphlogistika bewirken eine Reizreduktion. 
  • Sollten die konservativen Therapieoptionen keinen ausreichenden Erfolg erzielen, ist die operative Entfernung des Sporns eine bewährte Therapie. Dazu muss die Achillessehne vom Fersenbein gelöst werden, damit der Sporn aus der Sehne entfernt werden kann. Ebenfalls wird der knöcherne Überstand der Haglund Exostose abgetragen. Anschließend wird die Sehne mit speziellen Ankersystemen am Knochen wieder befestigt
  • Die Haglundexostose ist eine übergoße, ausladende Knochenprominenz (Exostose) die sich oben am Fersenbein befindet. 
  • Diese verursacht häufig typische Anlaufschmerzen. Auch Schmerzen nach langen, hohen Belastungen sind nicht selten. Die Schmerzlokalisation ist hierbei in dem Winkel direkt unter der Achillessehne am Übergang zum Fersenbein. Selten kann hier auch der Druck durch den Schuh Schmerzen auslösen.
  • Hierbei handelt es sich um eine angeborene Formvariante, die auch ein ganzes Leben asymptomatisch bleiben kann. Sie kann durch ihre Nähe zur Achillessehne Irritationen auslösen. 
  • Je nach Größe und Form der Exostose und Belastungsausmaß der Sehne kann es mit fortschreitendem Alter zur Entzündung der Sehne am Ansatz am Fersenbein kommen.
  • Ein Hohlfuß kann diese Problematik aufgrund der Stellung des Fersenbeins verstärken.
  • Eine konservative Therapie kann entsprechend der Schmerzen und der Sehnenbeteiligung eingeleitet werden. Krankengymnastik mit Dehnung der Muskulatur und der Sehnen stehen im Fokus der Therapie. 
  • Eine Entlastungstherapie kann kurzzeitig die Beschwerden lindern und erforderlich sein. Eine dauerhafte Besserung bedarf der Korrektur der Stellung des Fersenbeins, um den inneren Druck zu reduzieren. Dies kann durch orthopädische Einlagen oder einer operativen Umstellung des Fersenbeins erfolgen. 
  • Kälte- und Wärmeanwendungen und Ultraschalltherapie (physikalische Therapie) können unterstützend Anwendung finden. 
  • Die Stoßwellentherapie in Kombination mit einer Infiltrationstherapie mit körpereigenen  Wachstumsfaktoren (PRP) stellt ein modernes und bewährtes Therapiekonzept dar.
  • Wenn die konservative Therapie keinen ausreichenden Erfolg erzielt, ist eine operative Therapie zur Behebung des mechanischem Konflikts der Achillessehne zu empfehlen. Hierbei kann über eine minimal invasive Operation (quasi Arthroskopie über 2 kleine Schnitte) eine Abtragung und Verschmälerung der Exostose die Ursache gezielt behandelt werden. 
  • Auch der darüberliegende, meist entzündete oder gereizte Schleimbeutel wird mit entfernen. Der Eingriff erfolgt endoskopisch (minimalinvasiv) und damit gewebeschonend. Dies reduziert die Narbenbildung und Schmerzen nach der Operation. Die Langzeitergebnisse sind sehr gut.
 
  • Es handelt sich hierbei um einen schmerzhaften Entzündungsprozess der Achillessehne, der sich schnell chronifizieren kann. 
  • Die eigentliche Achillodynie bezieht sich rein auf den Sehnenanteil, also zwischen Wadenmuskulatur und Fersenbein. Die Entzündung führt zu einer Veränderung der Sehnenzusammensetzung, bei der es zu degenerativen Veränderungen und zu einer Reduktion der Kollagenfasern kommt. Es finden sich zur Reparation Gefäßeinsprossungen, mit der Schmerzfasern verlaufen. 
  • Typisch für die Achillodynie ist ein typischer Anlaufschmerz. Darüber hinaus finden sich auch Schmerzen direkt nach langen bzw. hohen Belastungen. Die Achillessehne kann sich im Verlauf der Erkrankung verdicken und im Rahmen der Reizung auch leicht überwärmen.
  • Die Ursachen für die Achillodynie sind vielfältig. Wiederholte sogenannte Mikrotraumen und ein verlangsamter Reparationsprozess im Alter (in den meisten Fällen findet sich die Problematik bei >40 jährigen) führt zu den entsprechenden Veränderungen. 
  • Hierbei sind insbesondere Überlastungen wie Gehen mit Übergewicht, Laufsportarten, hierbei auch falsches Schuhwerk ursächlich. Andere Gründe können monotone Überlastungen (verstärktes Lauftraining ohne entsprechende Dehnungsübungen, Trainingswechel), Überpronation (z.B.Knick-Fuß) oder andere Fußfehlstellungen sein. Auch zu starre Schuhsohlen oder zu sehr gedämpfte Absätze können eine mögliche Ursache sein. 
  • Weitere Ursachen sind aber möglicherweise auch Stoffwechselerkrankungen wie Übergewicht, Diabetes und erhöhte Harnsäure.
  • Konservative Therapie: Abhängig vom jeweiligen Schmerz und der Beschädigung der Sehne wird immer mit einer nicht-operativen Therapie begonnen. Hierbei kommt Physiotherapie mit Dehnung der Muskel- und Sehnenkette auf der Hinterseite des gesamten Beines und Fußes zur Anwendung. Auch eine exzentrische Kräftigung der Wadenmuskulatur kann zur Anwendung kommen. Entsprechend des Ausmaßes haben sich auch zusätzliche, additive Maßnahmen, wie Stoßwelle und Infiltrationstherapien mit körpereigener Wachstumsfaktoren bewährt. 
  • Diese Maßnahmen werden bei uns Leitliniengerecht durchgeführt. Wir raten von Cortison-Infiltrationen in oder an die Sehne eher ab, da diese mit einer erhöhten Rupturtendenz der Sehne vergesellschaftet sind.
  • Dieses Konzept sollte ggf. durch individuelle Einlagen, insbesondere nach entsprechend fachgerecht durchgeführter Gang oder Video-Lauf-Analyse ergänzt werden. Bei korrekter Anwendung ist die operative Therapie nur noch sehr selten notwendig.
  • Operative Therapie: Sollte der Entzündungsprozess fortgeschritten sein oder mit den konservativen Therapien keine Besserung zu erzielen sind, kann eine angepasste operative Therapie helfen.
  • Hierbei kann meist durch eine Tenoskopie (vergleichbar mit einer Arthroskopie, nur dass hier die Sehne gespiegelt wird) mit entsprechendem Debridement (Lösen von Verwachsungen und Durchtrennen der kleinen Gefäße/Nerven) eine Besserung erzielt werden. Im äußersten Fall muss das degenerativ veränderte Gewebe (kleinere Rupturen/Risse oder nekrotische Knötchen) offen entfernt werden. Auch hierzu wird mit Ihnen zusammen das entsprechende Konzept besprochen und durchgeführt.